Bio-Legehennen, Ackerbau & Photovoltaik

Extra: das Leben einer Henne

Hof Jonkeren

Familie Jonkeren

Wir sind die Familie Jonkeren und bearbeiten einen Hof in Wielen. Vater Herman macht die tägliche Hauptarbeit. Der älteste Sohn Marian geht teilweise arbeiten, ist aber täglich mittendrin.

Seine Geschwister Mirco und Maike gehen Studieren und helfen, wann sie gebraucht werden. Das jüngste Familienmitglied ist unser Ben: ein Golden-Retriever Rüde. Seine Aufgaben liegen hauptsächlich beim Spaß und die schönen Momente zwischendurch.

Steckbrief

Der Betrieb besteht seit 1932 in Wielen. Früher als Milchviehbetrieb begonnen, werden hier seit 2008 nur noch Legehennen nach ökologischen Vorgaben gehalten.

Mitte 2017 kam der Entschluss, auch den Ackerbau nach biologischen Prinzipien zu bewirtschaften: keine chemisch synthetisierten Pflanzenschutz- & Düngemittel mehr!

Seit März 2020 wurde das Konzept dann mit einer Naturland Mitgliedschaft abgerundet.

Betrieb Jonkeren

Eierproduktion

„Die Henne ist das klügste Geschöpf im Tierreich. Sie gackert erst, nachdem das Ei gelegt ist.“ – Abraham Lincoln

Die Eierproduktion ist unser Hauptbetriebszweig. Der Stall ist für 15.000 Bio-Hennen ausgelegt. Aktuell sind 12.000 Legehennen nach Naturland Vorgaben aufgestallt, dass heißt, die Tiere haben noch mehr Platz als Vorgeschrieben. 

Dazu kommt ein Kaltscharraum und ein großer Auslauf über 60.000 m². Wichtig ist die Pflege und Sturkturieung des Auslaufes. Hühner sind vom Ursprung her Waldtiere. Sie benötigen natürliche Unterschlüpfe, um sich vor Greifvögeln schützen zu können.

So verfügt unser Auslauf über 65 Schutzhütten und unzählige Bäume, Büsche und Hecken, in denen sich die Tiere sichtlich wohl fühlen. Mindestens einmal im Jahr wird die Grünfläche durch Ansaat erneuert. Im Stallnahen Bereich tauschen wir den Sand in regelmäßigen Abständen aus, so kommen die Tiere immer „trockenen Fußes“ in ihr Zuhause zurück.

Um ein extra an Nachhaltigkeit zu bieten, kombinieren wir Hühnerauslauf mit Insektenschutz: an den Zaunanlagen sähen wir Blühmischungen mit heimischen Honigpflanzen ein.

Das Leben einer Henne

  •     STEP 1    
  •     STEP 2  
  •     STEP 3    
  •     STEP 4    
  •     STEP 5    
  •     STEP 6    
    STEP 1    

Elterntiere & Brüterei (1/6)

Auf bestimmten Elterntierbetrieben leben ausgewählte Hähne mit Hennen zusammen. Diese befruchteten Eier werden zu einer Brüterei geliefert. Dort werden die Eier circa 21 Tage gebrütet.

    STEP 2  

Aufzucht (2/6)

Die weiblichen Küken werden i.d.R. nach 4 Impfungen als Eintagsküken an einen Aufzuchtbetrieb geliefert. Dieser kümmert sich mit voller Hingabe darum, dass die Tiere sich gut entwickeln, Wasser und Futter finden und somit springen und ein wenig Fliegen lernen.

    STEP 3    

Impfplan (3/6)

Strenger Impfplan: Um die Hennen auf den Lege-Alltag vorzubereiten, werden die Tiere in 17 Wochen Aufzucht bis zu 15 mal geimpft, vornehmlich über Trinkwasser oder Versprühen.

    STEP 4    

Umstallen (4/6)

Umstallen: Nach 17 Wochen Aufzucht heißt es verreisen: in aller Frühe werden die Junghennen eingesammelt und zu uns auf den Betrieb gefahren. Dort erwartet sie ein sauberer, vorgewärmter Stall und frische Einstreu.

    STEP 5    

vor dem Eierlegen (5/6)

In der ersten Wochen nach Umstallung ist es wichtig, dass die Tiere gut fressen, trinken und sich weiter entwickeln. Nach circa zwei bis drei Wochen beginnen sie, Eier zu legen.

    STEP 6    

STEP 6 (6/6)

Die Tiere verbringen nun den Rest ihres Lebens bei uns auf dem Betrieb. Sie können scharren, Sandbaden und den Auslauf genießen.

Bruderhahnzucht

Am Tag des Schlupfes kommen die Eintagsküken zu uns. Sie werden in einen 36°C warmen Stall eingestallt. Vorher haben wir vier Bahnen Kükenpapier ausgerollt und darauf Futter verteilt. So finden sich die jungen Küken von Anfang an besser zu Recht.

An den ersten Tagen ist es wichtig, dass alle Küken Futter und Wasser finden und dass die Stalltemperatur warm genug bleibt. 

Insgesamt bleiben die Bruderhhähne 13 Lebenswochen bei uns. In dieser Zeitspanne werden die Tiere immer aktiver. 1,2Kilometer Sitzstangen sind im Stall verbaut, auf die sie springen können, und nachts als Schlafplatz nutzen. 

Ab der 7. Lebenswoche wird der Grünauslauf geöffnet: Insgesamt 12.000m² Auslauf warten darauf, entdeckt zu werden. 

Luzerneballen und viele Picksteine stehen den Tieren zur Beschäftigung zur Verfügung. 

Mit 13 Lebenswochen und einem Schlachtgewicht von 1400gramm verlassen die Tiere uns dann. Das Bio – Fleisch wird zu Wurstwaren, Schenkeln, Flügeln und Hühnerfrikasee weiter verarbeitet. Durch langsames Wachstum und viel Bewegung bekommt das Fleisch einen sehr natürlichen gesunden Geschmack. 

Das Futter wird auf Partnerbetriebe in der Region angebaut, der anfallende Dung zur Düngung dieser Pflanzen benutzt : ein in sich geschlossender Kreislauf, der unter den Richtlinien von Naturland kontrolliert wird.

ohne Kükentöten

Freiwillig haben wir uns dieses Jahr als einer der ersten Betriebe entschlossen, auf das Töten männlicher Eintagsküken zu verzichten.

Geschlossener Betreibskreislauf

Der Kreislaufgedanke spielt im Öko-Landbau eine zentrale Rolle: so verfügen wir über zwei Kooperationen mit Ackerbauern, die Getreide, Mais & Leguminosen für uns anbauen, und überschüssige Nährstoffe abnehmen. So sind wir in der Lage, den größten Teils des Futters selber anzubauen.

Ackerbau

Da der Ackerbau nach ökologischen Prinzipien bewirtschaftet wird, ist ein Grundlegendes Umdenken in der Bewirtschaftung erforderlich geworden. Auf Fruchtfolge, Sortenwahl und Bodenbearbeitung wird seit der Umstellung akribisch geachtet. Bei der Sortenwahl spielen Faktoren wie Jugendentwicklung und Blattgesundheit die entscheidende Rolle. Die Fruchtfolge muss Humusaufbauend sein, da Humus Nährstoffe im Boden hält und sie Pflanzenverfügbar macht. Zugedüngt darf nur mit organischen Düngemitteln, wie der Betriebseigene Hühnertrockenkot. 

Unkrautbekämpfung erfolgt mit Striegel & Hacke: Der Striegel reißt feine Unkrautkeimlinge heraus, sodass sie an der Sonne vertrocknen. Die Hacke schneidet flach den Oberboden ab und legt die kleinen Unkräuter frei, die dann vertrocknen. Wichtig bei dieser Art der Unkrautbekämpfung ist das Wetter: bei Regen funktioniert es nicht.

Photovoltaik

Ein Plus für die Nachhaltigkeit

Wir betreiben auf drei Dächern Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 130 Kvp. Wir verbrauchen einen Teils des Stroms im Stallgebäude, Wohnhaus, Werkstatt und Maschinenhallen selber. Der restliche Strom wird ins Netz eingespeist. Im Turnus von zwei Jahren wird die Anlage professionell gereinigt.